Neben dem Warndreieck gehört der Verbandskasten zum wichtigsten Inventar überhaupt. Denn im Notfall können wir dank ihm Erste Hilfe leisten – kein Wunder also, dass er zur Grundausstattung jedes Fahrzeugs gehört. Doch was muss drin sein? Wie lange ist der Inhalt haltbar? Und wo bewahren Sie ihn am besten auf? In unserer neuen Reihe „(A)1A-Wissen“ beantworten wir alle Fragen.
Der Verbandskasten ist wichtig – und Vorschrift
Stellen Sie sich vor, Sie kommen mit Ihrem Transporter an einer Unfallstelle vorbei. Wissen Sie, wo Ihr Verbandskasten ist? Haben Sie überhaupt einen an Bord? Und sind die Inhalte noch haltbar? Wenn Sie dreimal mit ja antworten, haben Sie schon vieles richtig gemacht. Denn in Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass jedes Fahrzeug mit einem Verbandskasten ausgestattet sein muss – sonst müssen Sie bei einer Kontrolle ein Bußgeld bezahlen. Auch beim TÜV wird hin und wieder auf den Verbandskasten und seine Vollständigkeit geschaut. Deshalb gilt: Seien Sie immer mit einem vollständigen und gültigen Verbandskasten unterwegs. Übrigens ist er auch bei Fahrten innerhalb der EU immer mitzuführen.
Der Inhalt ist genormt
Doch was gehört eigentlich hinein? Das regelt die DIN Norm 13164: Augen- und Sofortkompressen, Dreieckstücher, Einmalhandschuhe, Fingerverbände, Fixierbinden, Folienbeutel, Heftpflaster, weitere Kompressen, Pflasterstreifen, Rettungsdecke, Schere, Verbandspäckchen, Vliesstofftücher sowie Wundschnellverbände sind ein absolutes Muss. Außerdem beherbergt der luft- und wasserdichte Kasten eine Erste-Hilfe-Anleitung. Und falls Bestandteile benutzt wurden, hilft ein Inhaltsverzeichnis beim vorschriftsmäßigen Befüllen.
Verbandskästen können ablaufen
Hält ein Verbandskasten im Auto ein Leben lang? Der Kasten schon, der Inhalt leider nicht. Denn Kompressen, Pflaster, Einmalhandschuhe oder Verbandmaterial sind nur begrenzt haltbar – und müssen meist spätestens nach fünf Jahren unbedingt ausgetauscht werden, um im Ernstfall auch wirklich bedenkenlos benutzt werden zu können. Achtung: Die einzelnen Bestandteile haben mitunter unterschiedliche Verfallsdaten. Deshalb lohnt es sich, regelmäßig in den Verbandskasten zu schauen – zum Beispiel turnusmäßig beim Reifenwechsel oder zur Inspektion.
Und wohin mit dem alten Ding? Den abgelaufenen Verbandskasten können Sie Zuhause benutzen oder zum Beispiel für Erste-Hilfe-Schulungen spenden.
Immer griffbereit – auch im Notfall
Am besten verstauen Sie den Verbandskasten an einer schnell zu erreichenden Stelle. Gut geeignet ist zum Beispiel ein Fach an der Seite des Kofferraums, unter dem Vordersitz oder gut gesichert auf der Rückbank. So oder so: Achten Sie darauf, dass nichts vor dem Erste-Hilfe-Kasten steht – und Sie ihn im Notfall schnell finden und erreichen können.